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Der Markt Buchbach mit seinen über 3.000 Einwohnern liegt im tertiären Hügelland, an der mittleren nördlichen Grenze des Landkreises, dabei mit Landshut und Erding an gleich zwei Nachbarlandkreise grenzend. Der hier behandelte Hauptort der insgesamt 80 Ortsteile besitzt einen ansehnlichen historischen Ortskern, namentlich den Marktplatz mit zuführenden Straßen, die hier und da noch von historischen Gebäuden gesäumt werden.
Darunter befindet sich auch ein herausragendes Bauwerk des Landkreises, die barocke katholische Pfarrkirche St. Jakobus der Ältere. Sie verdient insbesondere wegen ihres ungewöhnlichen wie exquisiten Innenraums unsere Aufmerksamkeit, weshalb dieser auch die einleitende, obige Abbildung liefert. Man blickt von der Orgelempore durch das großzügige Langhaus in den Chor mit Hochaltar. Der lichterfüllte, hochfeierliche Raum entbreitet seine spätbarocke Prachtentfaltung vor farblicher Zurückhaltung der Wände. Deren Weiß und die dunklen, erdigen Farben der Malereien und Stuckarbeiten bringen ein ruhevolles Moment ein, das bereits den Klassizismus anklingen lässt. Die Pracht der Ausstattung, die reiche Gliederung der Wände, die Bewegung des Raumes kontrastiert zur disziplinierten, geradezu nüchternen Farbgestaltung.
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Um vieles schlichter, nichtsdestotrotz von Ansehnlichkeit die Außenarchitektur von St. Jakobus. Links der nur von Gesimsen und Eckbetonungen akzentuierte Turm, dynamisch an der Westseite in die Höhe tretend. Die Turmspitze zeigt Schallöffnungen mit Rundbogen und als schönste Partie der Außenarchitektur eine doppelte Dachzweibel.
Rechts sieht man die Ostseite der Kirche mit dem halbrund des Chores. Der verputzte Bau, gelb und weiß eingefärbt entstand in den Jahren 1764-67. Der Entwurf stammt vom talentierten Hofbaumeister des Erzstifts Salzburg Wolfgang Hagenauer. Bis 1803 war Buchbach salzburgische Hofmark. Im Jahre 788 erstmals genannt, kamen 1266 Marktrechte hinzu.
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Der sehr ansehnliche Innenraum von St. Jakobus. Links oben blickt man auf die nördliche Innenwand des Langhauses und den Übergang zum Chor, der auf dieser Seite von der Kanzel mit Schalldeckel betont wird.
Darunter sieht man die gegenüberliegende Seite. Neben dem Hochaltar im Chor findet man zwei Seitenaltäre rechts und links des Chores und zwei weitere an den Längswänden des Langhauses. Alle fünf Altäre sind aufwändig gestaltet. Hierin erkennt man dennoch leicht eine Abstufung: am sprächtigsten natürlich der Hochaltar (rechte Abbildung), dann die beiden Altär an den Langhaus-Längswänden und schließlich die zwei Seitenaltäre nördlich und südlich vom Chor.
St. Jakobus ist einer der ersten Kirchenbauten Wolfgang Hagenauers, umso erstaunlicher die bereits weit fortgeschrittene Leistung. Neben der exquisiten Gesamtwirkung beeindruckt zumeist die räumliche Spannung des Langhauses. In seiner Grundfigur ist es ein Oktogon, gegliedert an den acht Ecken von mächtigen Pfeilern, die das Dach abzutragen haben. Die durch Pilaster gegliederten Pfeiler bilden tiefe Nischen aus, die in vier Fällen schönste Rahmung für die Seitenaltäre. Im rückwärtigen westlichen Bereich weitet sich die Nische zum Eingangsbereich und nach vorne, also nach Osten schließt der Chor an.
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Links oben sieht man auf Gebäude des Ortszentrums und die Nordseite des Langhauses. Rundbogen- und Rundfenster beleben die Ansicht. Rechts eines der beiden moderat prächtigen Portale (das zweite liegt auf der gegenüberliegenden Seite, zu sehen auch auf der rechten Abbildung).
Darunter der abschließende Blick in den Kirchenraum, diesmal nach Westen auf die zweistöckige Orgelempore. Auch die beiden sanft nach vorne schwingenden brüstungen erstrahlen in ruhevollem weiß.
Rechts strebt der Glockenturm in die Höhe. Man schaut von Süden auf Turm und anschließende Partien des Langhauses.
Von den weiteren hzistorischen Bauwerken Bauchbachs sind erwähnenswert am Marktplatz ein breitgelagerter Eckbau, nach 1762 stattlich mit Halbwalmdach errichtet und die drei Wohnhäuser in der Ringstraße 8-10, erbaut allesamt im 19. Jahrhundert.
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Quellen
1) die Bauwerke selbst - Stilmerkmale; Ort und Landschaft
2) Homepage www.buchbach.de
3) Wikipedia-Artikel Buchbach
4) Wilhelm Neu, Volker Liedke, Otto Braasch "Oberbayern: Ensembles, Baudenkmäler, archäologische Geländedenkmäler",
1986, Oldenbourg Wissenschaftsverlag
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