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Rattenkirchen befindet sich recht zentral im Landkreis, im Hügelland zwischen Inn und Isen. Malerlisch liegt der Hauptort der Gemeinde in einer Talsenke, umspült von den langwelligen Hügeln gelinder Höhe. Bauliches Prunkstück ist auch hier die Pfarrkirche, ein außen ansehnlicher und innen vorzüglicher Barockbau. Durch die bereits erhöhte Situierung des Gotteshauses, wird demselben einige Fernwirkung beschenkt. Nähert man sich dem Ort aus Richtung Weidenbach, kann man die obige Perspektive genießen. Von weiteren Gebäuden ist kaum etwas zu sehen, als stünde der Barockbau mit runden Chor und Turm auf der Vorderseite fast für sich alleine.
Die Pfarrei zählte bis 1817 zum Salzburger Erzbistum, kam dann, nach dessen Auflösung, bis heute zum Erzbistum München und Freising. Im Mittelalter war es alleine dem Salzburger Erzbischof vorbehalten die Pfarrer von Rattenkirchen einzusetzen, später abwechselnd dem Erzbischof und dem Kurfürsten von Bayern. Politisch gehörte Rattenkirchen ganz zu Salzburg, zugeordnet dem oberen Amt Ampfing des Salzburgischen Vogtsgerichtes von Mühldorf. Die politische Zugehörigkeit zu Salzburg beruht auf den Schenkungen der Agilolfinger an die Kirche Salzburgs.
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Erzbischof Hieronymus Graf Coloredo weihte feierlich am 28.08.1775 die barock neugestaltete und auch vergrößerte Kirche Mariä Himmelfahrt, deren Erbauung aber schon in den Jahren 1725-27 erfolgt war. Dem mittelalterlichen Vorgänger hatte man Baufälligkeit attestiert, damit 1721 zum Abbruch freigegeben. Natürlich verlangte auch der mittlerweile stark veränderte Zeitgeschmack nach entschiedener Neuerung. Den Turm beließ man zumindest teilweise, jedoch nicht ohne auch ihn einer barocken Radikalkur zu unterziehen. Baltasar Mang aus dem nahen Buchbach zeugte vorzügliche Ausmalung und Johann Philipp Wagner aus Kraiburg lieferte die ausgezeichneten Stuckarbeiten. Am Ende fand man in Rattenkirchen einen Kirchenbau, wie er auch einer kleinen Stadt oder einem Kloster bestens angestanden wäre.
Oben kann man den Blick von der Orgelempore nach vorne zum Chor nachvollziehen. Der gesamte Innenraum zeigt die Pracht, Vielfalt und den Reiz einer genuin barocken Schöpfung.
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Links Mariä Himmelfahrt, die nach Westen zeigende Vorderseite mit Turm. Wie häufig im Landkreis zu sichten, steht der großen Pfarrkirche eine kleine Friedhofskapelle zur Seite; wie immer ein schönes Bild, an Mutter mit Kind denken lassend.
In der Mitte zeigt sich die Friedhofskapelle von ihrer schönsten Ansicht, der Vorderseite, wo dem gleichfalls barocken Bau ein Dachreiter mit Zwiebelhaube aufgesetzt ward.
Auf der rechten Abbildung wird die in der Sonne strahlende Südseite wiedergegeben. Klar zeichnen sich die Gebäudeteile Turm, Langhaus mit halbrundem Chor und Sakristei ab. Die Außenarchitektur kann und will mit der Pracht des Innenraums nicht schritthalten, statt gewahrt man moderate geschmackvolle Auszierung, wie sie einer Kirche im ländlichen Raum gut ansteht.
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Prunkstück der Einrichtung von Mariä Himmelfahrt ist der kostbare Hochaltar, geschaffen Ende des 18 Jahrhunderts durch das Vilsbiburger Brüderpaar Johann Philipp und Johann Michael Wagner.
In der Mitte Blick nach hinten zur zweistöckigen Orgelempore und zum prächtigen Hauptfresko des einschiffigen saalartigen Langhaus. Ganz rechts der Hochaltar im Zusammenhang mit dem Chorraum, der wie das Langhaus mit Stuck- und Freskoarbeiten versehen wurde. Franz Xaver Hornöck freskierte "Maria Verkündigung" 1794, nachdem der Chor durch einen Blitzschlag 1790 empfindlichen Schaden gelitten hatte.
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Der nördliche Teil von Rattenkirchen. Mariä Himmelfahrt bereichert wie hier allenthalben die Dorfansichten.
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Mariä Himmelfahrt: Perspektive aus dem Chorraum in das Langhaus mit der zweistöckigen Orgelempore.
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Quellen
1) die Bauwerke selbst - Stilmerkmale; Ort und Landschaft
2) Website www.rattenkirchen.de
3) Kirchenführer Mariä Himmelfahrt Rattenkirchen
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