MÜHLDORF AM INN | | | KUNST UND LANDSCHAFT
  Kraiburger Burg
 

Von der nördlichen Innufer-Seite der Blick zurück auf Kraiburg. Eine Perspektive großer Ansehnlichkeit, wie aus dem attraktiven frischen Grün von Feld und Laub die Schlossberg-Kapelle und St. Bartholomäus herausblicken. Im Falle der Pfarrkirche ist es das enorme Gebäudevolumen und der hohe Campanile, die die Sichtbarkeit erzielen; im Falle der lieblichen neugotischen Kapelle besorgt dies die begünstigende Topographie des in die Höhe hebenden Schlossberges.
Von 1100 bis ins frühe 19. Jahrhundert stand auf dem Schlossberg, der Name legt es schon nahe, ein Schloss. Es war die Veste der mächtigen Kraiburger Grafen, die hier residierten. 1756 gab man die Burg auf und, viel schlimmer noch, begann mit dem Abbruch der Mauern um sie für anderweitige Neubauten zu nutzen. Noch im frühen 19. Jahrhundert waren Burgreste zu sehen, welche dann aber vollends abgetragen wurden, so dass heute von der Veste überhaupt nichts mehr zu sehen! Der Pragmatismus des 18./19. Jahrhunderts lässt einem heute natürlich die Haare zu Berge stehen. Man male sich das Gesamtbild aus, stünde die Burg noch heutigen Tags, verbunden mit der Stadt durch starke Mauern. Kraiburg wäre ein Burgstädtchen und damit eine echte oberbayrische Sehenswürdigkeit.
Die bedeutende Ansehnlichkeit dieser Situation wird vom unten wiedergegebenen Stich des kurfürstlichen Kupferstecher Michael Wening, entstanden im frühen 18. Jahrhundert, unterstrichen.


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Die schmucke, liebliche Kapelle auf dem Schlossberg. Strebepfeiler und Spitzbogenöffnungen zeigen, dass hier - in historistischer Auffassung - der mittelalterliche Stil der Gotik (13. -16. Jahrhundert) als Vorbild agierte. Das von einem hohen Dachreiter akzentuierte kleine Gotteshaus ist dem Schlossberg die schönste Zierde. Dank der enormen Fernwirkung wurde St. Georg auch Wahrzeichen von Kraiburg. 1838 wurde die Gelöbniskapelle als Dank für die Errettung eines 1000 Scheffel Getreide transportierenden Schiffszuges, der an der Braunauer Innbrücke zu zerschellen drohte, vom Schiffmeister, dem gebürtigen Kraiburger Georg Riedl gestiftet.

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